Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


Dachansicht von Weitem




Argentinische Populärkultur: Theater- und Romanzeitschriften des frühen 20. Jahrhunderts

Laufzeit15.06.-31.12.2013
KoordinationPeter Altekrüger
Förderer

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien - BKM

Auswahl

1. Mitantragsteller

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2. Projektgruppe

WissenschaftlerInnen

MitarbeiterInnen des IAI

  • Anja Meschkat    
  • Christina Billand   
  • Ralf Ullrich   
  • Margarethe Lipowski   
  • Edgar Kreitz   

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3. Kurzbeschreibung

Ausgangslage

Die Sammlung argentinischer Theater- und Romanzeitschriften des Ibero-Amerikanischen Instituts ist aufgrund ihrer Größe und Vollständigkeit weltweit einzigartig. Sie umfasst etwa 210 Zeitschriftentitel mit rund 6.500 Einzelheften von insgesamt etwa 7.300 erschienenen Ausgaben. Sie stammen aus der Blütezeit des argentinischen Theaters von 1910 bis 1940. Die bibliothekarische Sondersammlung geht auf die „Biblioteca Criolla“, einer Privatbibliothek des deutschen Anthropologen Robert Lehmann-Nitsche zurück, die bereits im Jahr 1939 vom IAI erworben wurde.

Der Wert der Sammlung ergibt sich aus ihrer Seltenheit in Bibliotheken und Archiven. Aufgrund ihres populären Charakters war das zeitgenössische Sammelinteresse gering. So finden sich heute bis auf Einzelexemplare keine umfangreichen Bestände, weder in argentinischen noch US-amerikanischen Bibliotheken. Bibliografische Angaben sind kaum vorhanden. Darüber hinaus erschienen die Publikationen auf sehr minderwertigem, stark säurehaltigem Papier und sind daher akut vom Zerfall bedroht.

Durch die Digitalisierung und formale sowie inhaltliche Erschließung der Zeitschriften wird diese wertvolle Primärquellen nun erstmalig gesichert und nachhaltig der Forschung zugänglich gemacht.

Ziele

Ziel des Projekts ist es, das vom akuten Papierzerfall bedrohte Kulturgut durch formale und inhaltliche Erschließung auf Titelebene sowie durch die vollständige Digitalisierung erstmalig und nachhaltig der Forschung sowie der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Über gezielte Erwerbung von Einzelheften soll die Sammlung außerdem weiter vervollständigt werden. Die erfassten Metadaten und Digitalisate der größtenteils unbekannten Werke werden im Projektverlauf dann im OPAC der Bibliothek sowie auf einer eigenen thematischen Webseite online verfügbar gemacht. Nach Abschluss des Vorhabens werden die Digitalisate über mehrere Suchportale wie „Europeana“, „Deutsche Digitale Bibliothek“ oder das „Portal für Bibliotheken, Archive und Museen (BAM)“ zugänglich gemacht. Eine Ausstellung mit einem Begleitkatalog soll die Materialien der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Arbeitsplan

An der Schnittstelle von Bibliothek und Forschung wird ein dreiköpfiges Team zunächst die formale Erschließung und Katalogisierung durchführen. Anschließend werden die Materialien digitalisiert und die Informationen in den forschungsrelevanten online Datenbanken nachweisbar gemacht. Zudem werden innerhalb der Projektlaufzeit eine thematische Webseite und eine Ausstellung mit Begleitkatalog konzipiert.

Zu erwartende Ergebnisse

Für die sich rasch entwickelnde Forschung zur lateinamerikanischen Populärkultur wird erstmalig eine gesamte Publikationsart erschlossen und digitalisiert vorliegen und die Information über deren Existenz und Inhalte über verschiedene Fachportale nutzbar sein. Das Projekt trägt damit zum Erhalt des geistigen und kulturellen Erbes des frühen 20. Jahrhunderts in Argentinien bei. Durch die Präsentation der Materialien anhand der thematischen Webseite und einer Ausstellung können die Publikationen in ihrer Bedeutung für die argentinische Populärkultur einer breiten Öffentlichkeit vermitteln werden.



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