Die besondere Verbindung von Bibliothek, Forschung und Kultur, die das Ibero-Amerikanische Institut bis heute prägt, war bereits bei seiner Gründung so angelegt.
Das IAI wurde am 12. Oktober 1930 im Marstall des Berliner Stadtschlosses als Zentrum des wissenschaftlichen und kulturellen Austauschs mit Lateinamerika, der Karibik, Spanien und Portugal eröffnet.
Grundstein war die Schenkung des argentinischen Gelehrten Ernesto Quesada, der seine mehr als 82.000 Bände umfassende Privatbibliothek dem Preußischen Staat vermachte. Seine Schenkung wurde ergänzt durch die Mexiko-Bibliothek, die mit Unterstützung des mexikanischen Präsidenten Plutarco Elías Calles von Hermann Hagen zusammengestellt wurde, und die Sammlung des Geografen Otto Quelle der Universität Bonn.
Gründungsdirektor des IAI war Otto Boelitz. Sein Nachfolger, Generalmajor a. D. Wilhelm Faupel, betrieb ab 1934 aktiv eine nationalsozialistische Propagandapolitik. Dies führte dazu, dass die Alliierten 1945 die Aufgaben des mittlerweile in Berlin-Lankwitz angesiedelten Instituts auf die einer »Lateinamerikanischen Bibliothek« einschränkten. Erst 1954 wurde der regionale Schwerpunkt wieder explizit um Spanien und Portugal erweitert.
Mit der Eingliederung in die Stiftung Preußischer Kulturbesitz 1962 erhielt das Institut seinen ursprünglichen Namen »Ibero-Amerikanisches Institut« zurück.
Ab Ende der 1990er Jahre wurde das Institut umfassend umstrukturiert. Hierauf aufbauend konnten seit der Jahrtausendwende die Vernetzung von Information, Forschung und Kultur sowie die Internationalisierung entscheidend weiterentwickelt werden.
Seit 1977 ist das IAI zusammen mit anderen Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (externer Link, öffnet neues Fenster) Teil des Kulturforums (externer Link, öffnet neues Fenster). Für die Intensivierung der Zusammenarbeit innerhalb der Stiftung ist neben dem Kulturforum auch der neu etablierte Forschungscampus Dahlem (externer Link, öffnet neues Fenster) von Bedeutung.
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