Am 9. Oktober 2025 besuchten der indigene Wissenschaftler Demóstenes Toribio García und die Kuratorin und Kulturwissenschaftlerin Andrei Fernández das Ibero-Amerikanische Institut (IAI). Demóstenes Toribio García ist Angehöriger der indigenen Gruppe der Wichí. Er arbeitet als Übersetzer und Dozent für indigene Sprache und Kultur der Wichí an der Universidad Nacional de Salta (externer Link, öffnet neues Fenster), Argentinien, und engagiert sich seit vielen Jahren für die Vermittlung und Inwertsetzung der Sprache der Wichí. Andrei Fernández (externer Link, öffnet neues Fenster) beteiligte sich an mehreren Projekten, die soziale Wirtschaft und zeitgenössische indigene Kunstpraktiken miteinander verbinden. Zurzeit ist sie Fellow des Berliner Künstlerprogramms (externer Link, öffnet neues Fenster) DAAD (externer Link, öffnet neues Fenster) des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (externer Link, öffnet neues Fenster). Gemeinsam unterstützen sie das Künstlerkollektiv Silät (externer Link, öffnet neues Fenster), eine Gruppe von Wichí-Weberinnen, und dokumentieren deren Aktivitäten zur Förderung von indigenem Textilkunsthandwerk.
Im IAI sichteten Demóstenes Toribio García und Andrei Fernández die vielfältigen Bestände des Instituts zur Chaco Region sowie zur Kultur und Sprache der Wichí. Die Bestände umfassen neben Büchern, Zeitschriften und Zeitungen auch Fotobestände, Landkarten, Tonaufnahmen sowie Nachlässe mit Sprachaufzeichnungen und ethnographischen Beschreibungen, wie die des Anthropologen Robert Lehmann-Nitsche (1872-1938). Viele dieser Materialien sind in Argentinien nicht vorhanden oder dort nicht zugänglich. Der Austausch mit Demóstenes Toribio García und Andrei Fernández zeigte die internationale Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz der Bestände des Ibero-Amerikanischen Instituts. Das IAI leistet mit der Bewahrung und Zugänglichmachung solcher Materialien einen wichtigen Beitrag zur Forschung und Sichtbarkeit des kulturellen Erbes indigener Gemeinschaften in Lateinamerika und ermöglicht interdisziplinäre sowie intermediale Zugänge zu kulturellem Wissen und Gedächtnis.