Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


Dachansicht von Weitem




Biblioteca Criolla: Populärkultur vom Rio de la Plata

Laufzeit01.7.2015 - 31.12.2016
KoordinationPeter Altekrüger
Förderer

Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien(BKM)

Auswahl

1. Mitantragsteller

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2. Projektgruppe

WissenschaftlerInnen

MitarbeiterInnen des IAI

  • Dagmar Bimberg   
  • Stefan Schmidt   
  • Ariane Herms   

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3. Kurzbeschreibung

Ausgangslage

Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) besitzt eine weltweit einzigartige Sammlung Populärliteratur aus Argentinien und dem übrigen La-Plata-Gebiet. Sie umfasst ca. 2.500 Publikationen aus den Jahren 1870 bis 1940. Die Materialien enthalten überwiegend Primärtexte in Versform. Die Sammlung geht auf die Biblioteca Criolla des in Argentinien tätigen deutschen Anthropologen Robert Lehmann-Nitsche (1872-1938) zurück, die einen Korpus von über 2.000 thematisch miteinander verwandten Publikationen umfasste und 1939 vom IAI erworben wurde.

Aufgrund ihres populären Charakters war das zeitgenössische Sammelinteresse an diesen Materialien von Bibliotheken gering. Weder in Bibliotheken in Argentinien oder den USA befinden sich Bestände, die über Einzelexemplare hinausgehen. Da verlässliche bibliographische Angaben bislang kaum verfügbar sind, sind diese Materialien bislang kaum in Standardwerken zur Literatur am Rio de La Plata berücksichtigt worden. All diese Gründe erklären das große nationale und internationale Interesse von Wissenschaftlern und Kulturschaffenden an den Materialien. Es handelt sich um das am stärksten nachgefragte Sammlungssegment der Bibliothek des IAI. Durch die Digitalisierung würde die Biblioteca Criolla erstmals vollständig im Open Access zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist die Digitalisierung aus Gründen des Bestandschutzes wichtig. Denn die Publikationen der Biblioteca Criolla erschienen auf preiswerten, sehr minderwertigem, stark säurehaltigem Papier, so dass diese Publikationen in den nächsten Jahren akut vom physischen Zerfall und dauerhaften Verlust bedroht sind. Die Ausstellung ermöglicht die Vermittlung dieser einzigartigen Bestände in eine breitere Öffentlichkeit. Sie soll neben dem IAI auch an mehreren Standorten, sowohl in Deutschland als auch in Argentinien, gezeigt werden.

Ziele

Mit dem Projekt sollen wissenschaftliche und bibliothekarische Desiderata beseitigt werden und Kulturgut einer breiteren Öffentlichkeit vermittelt werde. Die durch Ihre Größe und Vollständigkeit weltweit einzigartige Sammlung argentinischer Populärliteratur soll durch vollständige Digitalisierung leichter zugänglich gemacht und somit das vom Papierzerfall bedrohte Kulturgut dauerhaft erhalten werden.

Mit der geplanten Digitalisierung werden die einmaligen, zum Großteil unbekannten Werke erstmalig der Wissenschaft im Open Access weltweit zur Verfügung gestellt. Durch eine Digitalisierung nach den „Praxisregeln Digitalisierung“ der DFG wird gewährleistet, dass der Zugriff auf die fragilen Originale künftig auf ein absolutes Minimum reduziert werden kann. Die erfassten Daten und Digitalisate werden im Projektverlauf online zur Verfügung gestellt. Eine Ausstellung und ein Begleitkatalog präsentieren die Bestände in eine breitere Öffentlichkeit.

Arbeitsplan

Bis Oktober 2015 wird eine Ausstellung konzipiert und realisiert sowie ein Begleitkatalog erstellt. Über die gesamte Projektlaufzeit werden die Materialien katalogisiert, gescannt und mit Strukturdaten versehen. In der Projektgruppe arbeiten anteilig Mitarbeiter/innen folgender Referate des IAI mit: „Digitale Bibliothek und IT-Infrastruktur“, „Medienreferat“, „Forschung und Publikationen“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“. Sie alle bringen ihre Erfahrungen aus dem weiteren Bibliotheks- und Forschungskontext und der Vermittlungsarbeit mit ein.

Zu erwartende Ergebnisse

Nach der Erschließung und der Digitalisierung der Materialien der Biblioteca Criolla werden ca. 2.500 Titel über den OPAC der Bibliothek sowie die digitalen Sammlungen des IAI zugänglich gemacht. Auf verschiedenen nationalen wie internationalen Tagungen werden die Ergebnisse der internationalen Forschungs-Community vorgestellt. Die Digitalisate werden darüber hinaus im Projektverlauf online über die Fachportale „Europeana“, die „Deutsche Digitale Bibliothek“ sowie „SPK-Digital“ der Forschung zur Verfügung gestellt. Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert, der Katalog wird in deutscher Sprache erscheinen, eine Übersetzung ins Spanische ist ebenfalls geplant.



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