Fotothek
Die Fotothek des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) umfasst insgesamt 216.950 Bilddokumente. Dazu gehören 142.700 Fotografien, 62.450 Dias, 8.300 fotografische Glasplatten, 1.100 Filmnegative und 2.400 Postkarten. Die Materialien sind zum großen Teil Bestandteil der am Institut vorhandenen Nachlässe und eng mit den übrigen Sondersammlungen des IAI vernetzt. Die Aufnahmen beziehen sich auf Lateinamerika, die Karibik, Spanien und Portugal. Die Fotothek enthält Bilddokumente ab dem Jahr 1860 und viele Bestände aus den Anfangsjahren der Fotografie. Genauere informationen über die Bestände der Fotothek finden Sie weiter unten auf dieser Seite durch eine Schlagwortsuche unter “Suche in der Fotothek” oder eine A-Z-Suche. Die Bestände stehen zum Teil in den Digitalen Sammlungen des IAI online zur Verfügung.
Interessant und für die nationale und internationale Forschung wichtig sind die Materialien in der Fotothek des IAI vor allem deshalb, weil es sich dabei um Forschungsdaten handelt, die in einem gemeinsamen Kontext mit Manuskripten, Notizbüchern, Briefen und Zeichnungen von Ausgrabungsstätten und Bauten sowie in der Bibliothek des Instituts vorhandenen Buch- und Zeitschriftenbeständen stehen. So befinden sich im Nachlass des deutsch-österreichischen Architekten und Fotografen Teobert Maler (1842-1917), der als einer der Pioniere der Erforschung der Maya-Ruinenstätten in Mexiko und Guatemala gilt, neben seinen Notizbüchern, Manuskripten, Briefen und Architekturzeichnungen auch zahlreiche Fotografien, die unter anderem den damaligen Zustand präkolumbianischer Bauten dokumentieren und damit für die Forschung bis heute von großem Wert sind, gerade weil sie im IAI im Kontext seines Gesamtnachlasses erfasst und zugänglich sind.
Zu den Nachlässen von Hans Steffen, Max Uhle, Eduard Seler, Arthur Posnansky, Erich Zurkalowski und Walter Lehmann gehören Fotografien des peruanischen Fotografen Max T. Vargas (ca. 1874-1959), vor allem Aufnahmen von Landschaften, Ausgrabungsorten, Städten und Bauten in Peru und Bolivien. Auch von Martín Chambi (1891-1973), der ab 1908 als Assistent von Max T. Vargas arbeitete, finden sich in den Nachlässen von Walter Lehmann und Max Uhle Porträts, Landschaftsaufnahmen und Aufnahmen archäologischer Ausgrabungsstätten, zum Beispiel von Machu Picchu und Cusco. Teil des Nachlasses von Max Uhle sind Fotografien des aus Österreich stammenden Schiffbauingenieurs Arthur Posnansky (1873-1946), der um 1900 nach Bolivien gelangte und dort zur Archäologie und Altertumskunde Boliviens, insbesondere zu Tiahuanaco, forschte. Es handelt sich um schwarz-weiß Fotografien von Tiahuanaco, Isla del Sol und Isla de la Luna.
Der Bildbestand des aus Eisenach stammenden Fotografen Hugo Brehme (1882-1954), der sich nach Reisen durch Afrika und Zentralamerika 1908 in Mexiko niederließ und dort ein Fotostudio gründete, ist beispielhaft für die enge Verzahnung der Nachlässe mit den Fotobeständen und den Beständen der Bibliothek des IAI. Die Fotoabzüge wurden 1927 vom Bibliothekar Herrman B. Hagen direkt im Fotostudio von Brehme erworben oder stammen aus den Nachlässen von Walter Lehmann und Eduard Seler. Die Aufnahmen sind für ihre Zeit von hervorragender technischer Qualität und zeigen ein facettenreiches Bild Mexikos der Zeit 1910-1920. In der Bibliothek des IAI sind mehrere der von Hugo Brehme publizierten Bildbände und zahlreiche Sekundärliter zum Werk Brehmes vorhanden. Die Aufnahmen wurden vom IAI in mehreren Ausstellungs- und Publikationsprojekten der nationalen und internationalen Öffentlichkeit und Forschung zur Verfügung gestellt.
Von dem 1857 nach Portugal ausgewanderten deutschen Fotografen Emilio Biel (1838-1915), der in Porto ein Fotostudio betrieb, verfügt das IAI über Fotografien von Trachten und Ansichten von Porto um 1900.
- Online-Katalog (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Glasplattensammlung (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Ausstellung “Gläsernes Bildgedächtnis Lateinamerikas” (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Publikation “Forscher und Unternehmer mit Kamera” (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Publikation “Teobert Maler. Historische Fotografien aus Mexiko und Guatemala” (externer Link, öffnet neues Fenster)
- Publikation “Cusco revelado. Fotografías de Max T. Vargas, Max Uhle y Martín Chambi” (externer Link, öffnet neues Fenster)
Bedingungen und Kontakt
Benutzungsbedingungen
Grundsätzlich sind alle Materialien der Fotothek Präsenzbestand und können nur im Lesesaal des IAI eingesehen werden. Aus Respekt vor kulturellen Sensibilitäten kann der Zugang zu einzelnen Bilddokumenten eingeschränkt sein. Um Einsicht in die gewünschten Materialien zu beantragen, müssen Sie einen Benutzungsantrag stellen und einen Termin vereinbaren.
Die 8.300 fotografischen Glasplatten und 1.100 Filmnegative des IAI sind durch ein vom Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) finanziertes Erschließungsprojekt katalogisiert und in großen Teilen digitalisiert worden. Die Digitalisate stehen über den Online-Katalog (externer Link, öffnet neues Fenster) des IAI und die Digitalen Sammlungen (externer Link, öffnet neues Fenster) des IAI zur Verfügung. Die Fotothek des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) beherbergt ungefähr 2.400 Postkarten (PDF, 345,28 KB) (öffnet neues Fenster), (diese Datei ist nicht barrierefrei). Der Großteil der Dias kann in Dia-Schaukästen in der Fotothek eingesehen werden. Dazu ist eine Terminvereinbarung erforderlich.
Auf schriftlichen Antrag können für wissenschaftliche Zwecke Reproduktionen angefertigt werden. Dies ist jedoch nur bei denjenigen Materialien möglich, bei denen das IAI die Urheberrechte besitzt oder die gemeinfrei sind. Ebenso dürfen keine Gründe der Bestandserhaltung dagegensprechen. Der Antrag auf Anfertigung von Scans ist hier verfügbar.
Beratungszeiten
Montag: 14 - 16 Uhr
Dienstag: 10 - 12 Uhr
Mittwoch: 15 - 17 Uhr
Donnerstag: 10 - 12 Uhr
Freitag: 10 - 12 Uhr
Kontakt
-
Toni Matzdorf
- Arbeitsbereich:
- Sondersammlungen
- Nachlässe / Fotothek / Archive von Institutionen
- E-Mail: colecciones(at)iai.spk-berlin.de (öffnet Ihr E-Mail-Programm)
- Tel: +49 30 266 45 3110 (startet einen Telefonanruf, wenn Ihr Gerät dies zulässt)
- Arbeitsbereich:
-
Dr. Gregor Wolff
- Arbeitsbereich: Leiter Sondersammlungen
- E-Mail: colecciones(at)iai.spk-berlin.de (öffnet Ihr E-Mail-Programm)
- Tel: +49 30 266 45 3100 (startet einen Telefonanruf, wenn Ihr Gerät dies zulässt)
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