Direkt zum Inhalt


Neues Forschungsprojekt des IAI zu Open Science in Deutschland und Argentinien

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert in den Jahren 2025 und 2026 das vom Ibero-Amerikanischen Institut (IAI) beantragte Projekt „Offene Wissenschaft in den Sozial- und Geisteswissenschaften in Argentinien und Deutschland: Chancen, Herausforderungen und Kontroversen”

, Nachricht

Open Science zielt darauf ab, den wissenschaftlichen Forschungsprozess und seine Ergebnisse innerhalb der Wissenschaften und gegenüber der Gesellschaft zu öffnen. Das Konzept betont die Vielfalt der Wissenssysteme und Wissenspraktiken und die Notwendigkeit eines Dialogs zwischen ihnen. Diese Offenheit beinhaltet eine aktive Zusammenarbeit mit verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und ein Engagement für gesellschaftlich relevante Probleme. Allerdings gibt es in den Sozial- und Geisteswissenschaften besondere Herausforderungen im Hinblick auf offene Forschungsdaten und Bürgerwissenschaft. Die wahllose Öffnung von Forschungsdaten kann die Privatsphäre von Menschen beeinträchtigen oder subalterne Gemeinschaften gefährden. 

Das Projekt befasst sich aus vergleichender Perspektive mit den Herausforderungen, denen sich einzelne Wissenschaftler*innen und wissenschaftliche Einrichtungen in Argentinien und Deutschland im Kontext des Open-Science-Ansatzes gegenübersehen. Projektpartner in Argentinien ist das Institut für Human- und Umweltwissenschaften (INCIHUSA) des Nationalen Wissenschaftsrats (CONICET) in Mendoza. Die empirische Forschung konzentriert sich in Argentinien auf den CONICET, in Deutschland auf die Universitäten der Berlin University Alliance. Zunächst werden die Rechtsrahmen für Open Science sowie die Vorschriften zur Transparenz und zum Umgang mit personenbezogenen Daten auf nationaler und regionaler Ebene (Europäische Union, Mercosur) analysiert und verglichen. In einem zweiten Schritt werden die verfügbaren Infrastrukturen und Repositorien für Open Science erfasst. In einem dritten Schritt geht es um die Erfahrungen von Wissenschaftler*innen aus drei Disziplinen (Politikwissenschaft, Soziologie, Kultur- und Sozialanthropologie) mit der Weitergabe ihrer Forschungsdaten und Forschungsergebnisse.

Principal investigator (PI) des deutschen Teams ist Peter Birle (IAI). PI des argentinischen Teams ist Fernanda Beigel (INCIHUSA/Conicet). Mitglieder des deutschen Projektteams sind außerdem Barbara Göbel, Clara Ruvituso und Carolina Santarossa sowie Stefan Skupien und Sarah Wessel (beide Berlin University Alliance).