Lange Nacht des tropischen Films
Wichtige Details
Datum / Dauer: Samstag, 13.12.2008
- Durchführung
- In Präsenz
- Veranstaltungsort
- Otto-Braun-Saal
Eintritt: 8 Euro
Die Lange Filmnacht des IAI hat Tradition und feiert mit ihrer 10. Auflage ein kleines Jubiläum. Bisher war sie dem lateinamerikanischen Kino gewidmet. Diesmal ist sie Teil des Wissenschafts- und Kulturprogramms “Die Tropen. Ansichten von der Mitte der Weltkugel“, das die Äquatorialregionen der Welt aus unterschiedlichen Blickwinkeln in den Fokus nimmt. Im Mittelpunkt stehen drei exemplarische Werke aus Lateinamerika, Afrika und Asien, die auf ganz unterschiedliche Weise von der Zerrissenheit des Menschen zwischen verschiedenen Kulturen, städtischer “Zivilisation“ und den eigenen Gesetzen des Dschungels erzählen.
19.00 Uhr
Einführung der Filmwissenschaftlerin Prof. Dr. Ute Fendler (Universität Bayreuth): Tropische Welten - Visionen, Projektionen, Inszenierungen
Der einführende Vortrag will einen kurzen Überblick über Tendenzen in diesem breit gefächerten Begriffsfeld „Tropen“ geben.
Die Tropen entstehen als Region in der Geographie und den Wissenschaften mit den Entdeckungsreisen der Europäer nach Übersee. Damit ist der Begriff Tropen zunächst eine europäisch geprägte Weltsicht, die durch das Sammeln von Informationen in eine Gesamtsicht integriert werden musste. Die Gegensätze moderates und tropisches Klima sind dabei allgegenwärtig und werden im Laufe der letzten drei Jahrhunderte mit Bedeutungszuweisungen aufgeladen, die sich zwischen dem Pathologischen und dem Sublimen ansiedeln. Hinzu kommt in einer post-kolonialen Epoche, dass die Stimmen aus den tropischen Regionen sich mehren, die diese Vorstellungen aufgreifen, neu deuten oder eigene Sichtweisen diesem europäischen Bilderarchiv der Tropen entgegen- oder zur Seite stellen.
19.30 Uhr
Macunaíma
Regie: Joaquim Pedro de Andrade, Brasilien 1969, OmU engl., 105 Min
Eine metaphorische und pikareske Darstellung gesellschaftlicher Realitäten sowie eine Karikatur brasilianischer Mentalität. Der "tropikalistischste" aller brasilianischen Filme, nach dem Roman von Mario de Andrade.
21.30 Uhr
Le silence de la forêt
Regie: Bassek ba Kobhio, Didier Ouénangaré, Kamerun/Zentralafrika/Gabun 2003, OmU engl., 93 Min
Ein Film über die Schwierigkeit selbst für einen Menschen mit den besten Intentionen, andere Kulturen zu erkennen und zu respektieren
23.30 Uhr
Sud Pralad / Tropical Malady
Regie: Apichatpong Weerasethakul, Thailand/F/D 2004, OmU, 118 Min
Eine Mischung aus Fiebertraum und spiritueller Selbstfindung im thailändischen Dschungel: Die Protagonisten machen Grenzerfahrungen im Zwischenreich von Mensch, Tier und Natur.