Jorge Luis Borges, Pablo Neruda und María Elena Walsh wurden von ihr porträtiert; am 19. Juli 2024 eröffnet das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) eine Ausstellung mit Aufnahmen der deutsch-argentinischen Fotografin Annemarie Heinrich (1912 - 2005) neben literarischen Werken der abgebildeten Künstler*innen aus den Bibliotheksbeständen des Instituts.
Mit ihren Porträts der Kunst- und Kulturszene von Buenos Aires und ihren experimentellen Arbeiten hat die 1928 von Berlin in die argentinische Hauptstadt emigrierte Annemarie Heinrich die moderne Fotografie Argentiniens geprägt. In bewegten Zeiten und angesichts von Faschismus und Krieg in Europa trafen in der lebendigen Literaturszene von Buenos Aires Schriftsteller:innen mit sehr unterschiedlichen politischen und künstlerischen Ausrichtungen aufeinander.
Die Ausstellung mit reproduzierten Porträtaufnahmen aus dem Archiv von Annemarie Heinrich wird in Anwesenheit ihres Sohnes Ricardo Sanguinetti eröffnet und ist im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires bis zum 29. August 2024 im IAI zu sehen. Die in Zusammenarbeit mit der Argentinischen Botschaft in Deutschland stattfindende Ausstellung begleitet eine von Renata Jonic und Lutz Matschke (DGPh) entwickelte und kuratierte umfassende Retrospektive von Annemarie Heinrich im Willy-Brandt-Haus in Berlin (19.7. – 29.9.2024) sowie eine Schau ihrer Porträtaufnahmen aus der pulsierenden Film-, Musik- und Cabaret-Szene von Buenos Aires in der Argentinischen Botschaft in Berlin (4.9. – 25.10.2024).
Im Rahmenprogramm zur Ausstellung reflektieren Julieta Pestarino (Universidad de Buenos Aires / 4A_Lab Associate Scholar) und Alejandra Uslenghi (Northwestern University) am 29. Juli 2024 im IAI die wichtigsten Momente in Annemarie Heinrichs vielseitiger Karriere als Fotografin und beleuchten ihre Rolle in den kulturellen Netzwerken. Mit Grete Stern und Horacio Coppola stehen zwei weitere Vertreter:innen der Moderne und, wie Annemarie Heinrich, wegweisende Künstler*innen für die Fotografie in Argentinien im Zentrum der Veranstaltungen des IAI im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires. Am 12. September 2024 zeigt das IAI im Gespräch mit Regisseurin Anne Berrini ihren Dokumentarfilm „Vom Bauhaus nach Argentinien. Auf den Spuren von Grete Stern und Horacio Coppola“.
30. Jubiläum der Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires im Ibero-Amerikanischen Institut
Ibero-Amerikanisches Institut (IAI), Potsdamer Str. 37, 10785 Berlin
Ausstellung
Von Berlin nach Buenos Aires: Die Fotografin Annemarie Heinrich
(1912–2005) und das literarische Leben Argentiniens
Freitag, 19. Juli 2024, 18.00 h (Eröffnung) bis 29. August 2024
IAI, Lesesaal
Deutsch/Spanisch
In Kooperation mit der Argentinischen Botschaft in Deutschland
Im Rahmen des 30. Jubiläums der Städtepartnerschaft Berlin – Buenos Aires.
Vortrag
Annemarie Heinrich en la fotografía moderna argentina
Julieta Pestarino (Universidad de Buenos Aires / 4A_Lab Associate Scholar), Alejandra Uslenghi (Northwestern University)
Montag, 29. Juli 2024, 18.00 h
IAI, Konferenzraum, und virtuell via Webex
Spanisch
Film
Vom Bauhaus nach Argentinien – Auf den Spuren von Grete Stern und Horacio Coppola
Argentinien, 2020
Filmvorführung in Anwesenheit der Regisseurin Anne Berrini
Donnerstag, 12. September 2024, 18.00 h
IAI, Simón-Bolívar-Saal
Sprache: Deutsch (Film: Dt., Sp., Engl. OV mit dt. UT)
Weitere Informationen:
- Willy-Brandt-Haus: Annemarie Heinrich – Fotografien zwischen Deutschland und Argentinien 1933-1987
- Embajada de Argentina: Annemarie Heinrich, Fotógrafa. Berlin – Buenos Aires – Berlin
- Archivo Heinrich-Sanguinetti
- Deutsche Fotografische Akademie/DFA-Podcast Annemarie Heinrich: Fotokarriere in Hosen - die Neue Frau in Argentinien