Den antikolonialen Widerstand, den damit eng verknüpften Sturz des faschistischen Salazar-Regimes in Portugal 1974 und die komplexen Dekolonisierungsprozesse thematisiert und analysiert das interdisziplinäre Kolloquium “Angola, Cabo Verde, Guiné-Bissau, Moçambique, São Tomé e Príncipe – 50 Jahre Unabhängigkeit!” vom 27.-28. November 2025 im IAI. Im Mittelpunkt des Kolloquiums der Deutschen Gesellschaft für die afrikanischen Staaten DASP e.V. mit Unterstützung des Instituts für Auslandsbeziehungen ifa stehen kulturwissenschaftliche Perspektiven. Hauptredner*innen sind Antonieta Rosa Gomes (CEI-Iscte - Centro de Estudos Internacionais, Lissabon), Luís Bernardino (Universidade Autónoma de Lisboa), Elísio Macamo (Universität Basel), Gabriel Fernandes (Universidade Santiago/Praia) und Benjamin Meisnitzer (Universität Leipzig).
Im portugiesischen Kolonialkrieg gegen die Unabhängigkeitsbewegungen in Angola, Guinea und Mosambik (1961-1974) sind auch afrikanische Soldaten für den Kampfeinsatz im portugiesischen Militär rekrutiert worden. Dies dokumentiert der Film Por ti, Portugal, eu juro! (R.: Sofia de Palma Rodrigues, Diogo Cardoso, Portugal 2024, 1 h 38 Min., OV port. / UT engl.), den das IAI am 27. November 2025 im Rahmen des Kolloquiums zeigt.
Die Rolle von Kunst, Musik und Literatur in der Bildung kollektiver, postkolonialer Identitäten beleuchtet die Diskussionsveranstaltung 50 Jahre Unabhängigkeit. Kunst und Literatur der Portugiesischsprachigen Länder Afrikas am 10. Dezember 2025 im IAI. Márcio Carvalho (Künstler und Kurator, Lissabon) und Manuela Sambo (Künstlerin, Berlin) richten den Blick auf Erbe und Ideen der Unabhängigkeit der PALOP (Países Africanos de Língua Oficial Portuguesa) und fokussieren auf aktuelle Herausforderungen und Visionen. Das IAI richtet den Gesprächsabend in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin, der Botschaft von Portugal und Camões Berlin aus.