Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


Figuren Don Quijote und Sancho Pansa




Terra em Transe: „Unsere Politik gleicht einer Oper“
Regie: Glauber Rocha. Brasilien 1967, schwarz/weiß, 103 Minuten, OV mit deutschen UT

Film

Auf die erste Modernisierung der brasilianischen Kultur in den 1920er Jahren folgte in den 1960ern, inmitten der Militärdiktatur, ein weiterer Schub der Erneuerung in Kunst, Musik und Literatur, im Theater und vor allem im Film. Als Cinema Novo wurde dieses Neue Kino bald in den beiden Amerikas und in Europa bekannt. Glauber Rocha war der brillante Wortführer des Cinema Novo und ein genialer Filmrevolutionär. Er war aber auch ein Einzelkämpfer so wie Paulo, der politisierende Dichter in seinem Meisterwerk Terra em Transe (Land in Trance). Paulo schwankt zwischen den politischen Extremen. Mit ihm hat Glauber Rocha ein Charakterbild der brasilianischen Intellektuellen entworfen, was bei diesen damals gar nicht gut ankam.

Um das breite gesellschaftliche Panorama aufzufächern und die delirierende politische Klasse zu charakterisieren, bricht Glauber Rocha die traditionelle filmische Erzählweise auf, fügt poetische Passagen ein, arbeitet mit dokumentarischen Elementen genauso wie theatralen Mitteln, lässt die Emotionen ausufern, denn „unsere Politik gleicht einer Oper“ – wie er 1967 formulierte. Terra em Transe ist ein Werk von barocker Fülle, innovativ, politisch und visionär wie kein anderes jener Jahre.

Einführung: Peter B. Schumann (Förderkreis des IAI, Berlin)

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 100 Jahre Semana de Arte Moderna

Filmstill
© Trigon-Film

Termin und Ort

Montag, 27.6.2022
18.00 h
Simón-Bolívar-Saal

Sprache

Deutsch

Kooperationspartner

Lateinamerika-Institut der FU Berlin

Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar

Botschaft von Brasilien

Förderkreis

Weitere Informationen

Um Anmeldung wird gebeten



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