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200 Jahre deutschsprachige Einwanderung nach Brasilien / Katalog im IAI-Publikationsprogramm

Anlässlich der Finissage der Ausstellung „Aufbruch in ein fremdes Land“ in der brasilianischen Botschaft in Berlin (30.08.2024 - 29.01.2025) erscheint im Publikationsprogramm des Ibero-Amerikanischen Instituts (IAI) der von Kuratorin Karen Macknow Lisboa verfasste zweisprachige Katalog (deutsch und portugiesisch). Dieser ist auch im kostenlosen Download erhältlich.

 

, Press release

Vor rund 200 Jahren beginnt die Auswanderung deutschsprachiger Menschen nach Brasilien. Die Ausstellung in der Brasilianischen Botschaft in Kooperation mit dem IAI und der Deutsch-Brasilianischen Gesellschaft gibt einen historischen Überblick. Der 65-seitige Katalog beleuchtet verschiedene Aspekte der Migrationsgeschichte: Welche unterschiedlichen Gründe hatten über 220.000 deutschsprachige Menschen, nach Brasilien aufzubrechen und dort ein neues Leben zu beginnen? Was haben sie mitgebracht? Welche Herausforderungen galt es zu überwinden? Welche Rolle spielten Frauen? Die tragischen Auseinandersetzungen zwischen Eingewanderten und Indigenen werden kritisch in den Blick genommen. Analysiert werden auch die brasilianische Einwanderungspolitik und die Entwicklung der Besiedlungen.

Im Jubiläumsjahr 2024 hat das IAI gemeinsam mit Kooperationspartnern zurück und voraus geschaut. Eine weitere Brücke vom 19. bis ins 21. Jahrhundert schlug das IAI gemeinsam mit der Brasilianischen Botschaft in Berlin und der Universität zu Köln. Die Tagung „Transatlantische Begegnungen zwischen Brasilien und Deutschland: Dialoge aus 200 Jahren Aus- und Einwanderung“ (2.-3.12.2024) analysierte kulturelle Praktiken und historische Entwicklungen. Basis dieser Forschungsbeiträge sind Quellen unterschiedlicher medialer Formate wie Briefe und Aufzeichnungen zu Oral History, Musik, Presse, Literatur, Film und Bild. Ein Band mit den Ergebnissen ist für 2025 geplant.

Eines der vielfältigen Zeugnisse der gemeinsamen Geschichte in den Sondersammlungen des IAI sind die Fotografien Albert Richard Dietzes (1838-1906). Dietze zog als junger Mann aus dem heutigen Sachsen-Anhalt nach Brasilien und wurde mit seinem dort gegründeten Fotostudio zu einem Chronisten des Lebens von Einwandernden, ihres Alltags und ihrer neuen Umgebung. Im IAI als Quelle einsehbar ist auch der der Nachlass des brasilianischen Politikers Guilherme Gaelzer-Netto (1874–1957) aus Rio Grande do Sul. Er war von 1902 bis 1916 Präfekt von São Leopoldo, leitete ab Anfang der 1920er Jahre das Büro Brasil Propaganda in Berlin und warb deutsche Auswanderer für Brasilien an.

In der Bibliothek des IAI befinden sich ca. 250.000 Bücher und Zeitschriften aus und über Brasilien. Im Rahmen des institutionellen Publikationsprogramms des IAI und seines Veranstaltungsprogramms setzt sich das IAI regelmäßig mit Brasilien und den deutsch-brasilianischen Beziehungen auseinander. Das IAI ist Partner in dem BMBF-geförderten Verbundprojekt „Maria Sibylla Merian Centre Conviviality-Inequality in Latin America (Mecila)“ mit Sitz in São Paulo (www.mecila.net (external link, opens in a new window)).


Zur Ausstellung ist im Publikationsprogramm des IAI ein Katalog erschienen, der im Open Access erhältlich ist:

  • Karen Macknow Lisboa: Aufbruch in ein fremdes Land. 200 Jahre deutschsprachige Einwanderung nach Brasilien.
    Berlin: Ibero-Amerikanisches Institut, 2025. 65 S.
  • Karen Macknow Lisboa: Recomeço em terra estrangeira : 200 anos da migração de povos de língua alemã para o Brasil.
    Berlin: Ibero-Amerikanisches Institut, 2025. 65 S.
Historisches Foto mit drei Personen auf unbefestigter Straße, links und rechts Gebäude
Albert Richard Dietzes Fotostudio in Santa Leopoldina © IAI

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Julia Borchert