Von Dependencia zu Buen Vivir: Rezeption lateinamerikanischer Entwicklungsansätze in Deutschland
Thomas Fatheuer, Clara Ruvituso
Diskussion
Zu den kritischen entwicklungstheoretischen Perspektiven aus Lateinamerika mit globaler Zirkulation gehören die Dependencia-Ansätze der 1960er und 1970er Jahre. Seit Beginn des XXI. Jahrhunderts wird auch das indigen-geprägte Konzept des Buen Vivir stark rezipiert. Die Dependencia-Ansätze betonten in den 1970er Jahren die asymmetrischen strukturellen Verflechtungen zwischen Süden und Norden im globalen Kapitalismus. Ihre Kritik wurde zu einem zentralen Bestandteil des Narrativs der Dritte-Welt- und Solidaritätsbewegung. Das Konzept des Buen Vivir (auch Sumak Kawsay) beruft sich auf indigene Wertvorstellungen im Andenraum, die das allgemeine Recht auf ein gutes Leben und die Rechte der Natur miteinander verknüpfen und damit westliche Wohlstands- und Konsumparadigmen hinterfragen. In der Podiumsdiskussion mit Thomas Fatheuer (Berlin) und Clara Ruvituso (IAI/Mecila, Berlin) werden Dependencia und Buen Vivir als zwei lateinamerikanische Beiträge zur globalen entwicklungstheoretischen Debatte skizziert. Zudem geht es um die Rezeption dieser Konzepte in Deutschland und um die Auswirkungen auf die hiesigen Entwicklungsdebatten, auch im Vergleich mit Ländern wie Frankreich. Moderation: Peter Birle (IAI/Mecila, Berlin)
Im Rahmen der Lateinamerika-Karibik-Woche des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
© Cancillería Ecuador (CC BY-SA 2.0), via Wikimedia Commons
Termin und Ort
Dienstag, 28.3.2023
18.00 h
Simón-Bolívar-Saal
Sprache
Deutsch
Kooperationspartner
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)