126. Der Spanische Bürgerkrieg in der DDR. Strategien intermedialer Erinnerungsbildung
Asholt, Wolfgang / Reinecke, Rüdiger / Schlünder, Susanne (Hrsg.)
Frankfurt am Main: Vervuert, 322 S.
ISBN 978-3-86527-465-6
Angesichts der Fülle von Publikationen, die sich dem Spanischen Bürgerkrieg und seinem Stellenwert für eine gesamteuropäische Memoria widmen, begegnet der vorliegende Tagungsband einem Desiderat: Seine Beiträge untersuchen erstmals die Rezeption des Bürgerkriegs in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR, indem sie erinnerungs- und medienkulturelle Fragestellungen miteinander verbinden. Sie fokussieren auf Strategien von Erinnerungsbildung in Literatur, Kunst, Musik und Film und konturieren Medienkonjunkturen und -wechsel, die mit dem Spannungsfeld offiziell-dogmatischer und inoffiziell-heterodoxer Diskurse über den Bürgerkrieg korrelieren.
Das in der DDR institutionalisierte Gedenken an den “Spanienkrieg”, so ein Ertrag des Bandes, ist über das deutsch-spanische Verhältnis hinaus von Bedeutung: Es stellt ein integrales Element jener Erinnerungskulturen dar, dessen Heterogenität und Konfliktivität das Selbstverständnis Europas bis heute prägt.