Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


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Stipendien

Das Bild zeigt eine Detailaufnahme: Neben einem aufgeschlagenen Buch ist die Hand des Lesers mit einem Kugelschreiber zu sehen.

Das Ibero-Amerikanische Institut (IAI) vergibt pro Jahr 10-12 Stipendien für ein- bis zweimonatige Forschungsaufenthalte in Berlin. Die Stipendien sollen Wissenschaftler:innen dabei unterstützen, Projekte zu realisieren, die mit der Forschungslinie und den Sammlungen des IAI in Beziehung stehen. Zwei Aspekte sind dabei zentral und müssen im Antrag begründet werden: Ersten sollte es sich um ein innovatives Projekt handeln, zweitens sollte die Anschlussfähigkeit des vorgeschlagenen Projekts zu anderen Disziplinen gegeben sein. Der Dialog mit den Wissenschaftler:innen des IAI und anderen Gastwissenschaftler:innen ist essentieller Bestandteil des Aufenthaltes. Die Stipendiat:innen stellen ihre Forschungsprojekte sowie die vorläufigen Ergebnisse ihrer Arbeit im Forschungskolloquium des Instituts vor.

Der Auswahlprozess findet einmal jährlich statt und basiert auf einer Ausschreibung, die auf der Website des IAI veröffentlicht wird.

Ausschreibung für das Jahr 2025

Digitaler Wandel und Wissensproduktion in und zu Lateinamerika und der Karibik

Für 2025 werden ausschließlich Projekte berücksichtigt, die sich mit den Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Wissensproduktion in und zu Lateinamerika und der Karibik sowie mit der internationalen Zirkulation dieses Wissens auseinandersetzen. Die Nutzung von Wissen als Ressource ist eine der am stärksten diskutierten Fragen unserer Zeit. Neue Technologien und Medienformate ermöglichen einen besseren Zugang zur Ressource Wissen, sie führen aber gleichzeitig zu Debatten und Konflikten über die Nutzbarkeit, Weitergabe, Monopolisierung, Demokratisierung und Diversifizierung von Wissen und werfen damit Fragen der sozialen, politischen und wirtschaftlichen Macht auf. Die Themen Digitalisierung und digitale Transformation sind zu zentralen Untersuchungsgegenständen der Geistes- und Sozialwissenschaften geworden. Konzepte wie Digital Humanities und Digital Turn spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.

Beispiele für Themenfelder, deren Bearbeitung 2025 gefördert werden kann:

-    Historische Aspekte, Rahmenbedingungen und Kontexte des digitalen Wandels in Lateinamerika und der Karibik.
-    Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Produktion von Wissen, auf die Entwicklung wissenschaftlicher Disziplinen, auf wissenschaftliche Praktiken, auf wissenschaftliche Innovationsprozesse in Lateinamerika und der Karibik.
-    Auswirkungen des digitalen Wandels auf die nationale, regionale und internationale Distribution, Vermittlung und Zirkulation von in Lateinamerika und der Karibik produziertem Wissen (z.B. Digital Humanities, Open Access, Open Science, Citizen Science) und daraus entstehende Chancen und Herausforderungen.  
-    Auswirkungen des digitalen Wandels auf die Wahrnehmung und Zirkulation nicht-westlicher, lokaler und indigener Ontologien und Wissenspraktiken.
-    Auswirkungen des digitalen Wandels auf die globale Wissensproduktion über Lateinamerika und die Karibik.
-    Literarische und kulturelle Verarbeitungen des digitalen Wandels in Lateinamerika und der Karibik.
-    Fiktionen und Repräsentationen künstlicher Intelligenz: welche Rolle spielt das „andere“ Wissen in den Künsten?

Bewerbungsschluss für 2025 ist Freitag, der 23. August 2024.

Mindestvoraussetzung für eine Bewerbung ist ein erster Hochschulabschluss sowie der Beginn einer Promotion zum Zeitpunkt der Antragstellung. Die Höhe der monatlichen Stipendien beträgt 1.300,- € für Doktorand:innen, 1.600,- € für Personen mit Promotion oder vergleichbarer Qualifikation und 800,- € für ein Teilstipendium für Personen, die aufgrund anderer Einkünfte kein Vollstipendium benötigen. Zusätzlich wird gegen Nachweis ein Reisekostenzuschuss bis maximal 1.000,- € gewährt.

Folgende Bewerbungsunterlagen sind per E-mail-attachment an die Adresse <becas@iai.spk-berlin.de> einzureichen:
-    ein ausgefülltes Antragsformular;
-    ein Lebenslauf (maximal 10 Seiten)
-    eine Veröffentlichungsliste (falls Publikationen vorhanden sind);
-    Kopien von Hochschulzeugnissen;
-    zwei Empfehlungsschreiben akademischer Lehrer:innen, nach Möglichkeit unter Bezugnahme auf das eingereichte Projekt (gilt nur für Doktorand:innen; promovierte Wissenschaftler:innen müssen keine Gutachten einreichen). Die Gutachten können mit den übrigen Unterlagen eingereicht werden, es ist aber auch möglich, dass sie von den Gutachter:innen direkt an das IAI geschickt werden.
-    eine Darstellung des Projektes entsprechend der folgenden Struktur (die Zeichenlimits gelten einschließlich Leerzeichen):
1)    Zusammenfassung (max. 1.500 Zeichen);
2)    Definition des Themas und der Leitfragen der Untersuchung; dabei auch Berücksichtigung der Fragen: Was ist das innovative an dem Projekt? Worin äußert sich seine Anschlussfähigkeit zu anderen Disziplinen? (max. 6.000 Zeichen);
3)    Theoretisch-konzeptionelle Herangehensweise und methodische Vorgehensweise (max. 6.000 Zeichen);
4)    gegenwärtiger Bearbeitungsstand des Projektes (max. 3.000 Zeichen);
5)    Beschreibung/Nennung der wichtigsten Materialien, die während des Forschungsaufenthaltes im IAI konsultiert werden sollen (max. 3.000 Zeichen)
6)    Bibliographie (maximal 20 Titel, bitte die 5 für das Projekt wichtigsten Titel hervorheben).

Die Größe einer E-mail sollte 5 MB nicht überschreiten. Anträge und Unterlagen können in deutscher, englischer, portugiesischer und spanischer Sprache eingereicht werden. Anträge, die sich nicht an diesen Vorgaben orientieren, können nicht berücksichtigt werden.

Datenschutzerklärung für die Verarbeitung personenbezogener Daten in Ihrer Stipendium-Bewerbung

Bitte beachten Sie auch die Antworten auf die FAQ!

Die Entscheidung über die Vergabe von Stipendien für das Jahr 2025 wird voraussichtlich bis Ende November getroffen. Die Antragsteller:innen werden danach so rasch wie möglich per E-Mail über das Ergebnis des Auswahlprozesses informiert.

 

Kontakt

Leiter der Forschungsabteilung
Dr. Peter Birle
becas@iai.spk-berlin.de

Stipendiat:innen 2024

Balutet, Nicolas (Université Polytechnique Hauts-de-France Campus Mont Houy, France): El transclase en el mundo hispánico: formación, inclinación, creatividad

Barros, Ewerton (Universidade Federal do Rio Grande do Sul, Porto Alegre, Brasil): Desejos em comum: itinerários científicos, redes intelectuais e circulação de ideias do Clube Internacional de Folclore (América Latina, 1951-1964)

Becerril Aceves, Josemaria (École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris, France): Felling Trees Without Losing the Forrest? Indigenous Labor and Cosmopolitics in a Germano-Mexican Sustainable Forestry Program in Southeastern Mexico (Felipe Carrillo Puerto, Quintana Roo)

Bello, Eduardo (Northwestern University, Evanston, Illinois, USA): Visual culture and Mexican modernization: reexamining documentary photography of built environments in Mexico (1880s-1970s)

Fortes, Alexandre (Universidade Federal Rural do Rio de Janeiro, Nova Iguaçu, Brasil); A Segunda Guerra Mundial e o nacionalismo latino-americano: Uma análise comparativa entre Brasil, México e Argentina

Garay Montaner, Gerardo (Universidad de la República, Montevideo, Uruguay): Cultura escrita y educación en el siglo XIX. Modos de lectura y prácticas de escritura en la inmigración valdense, Uruguay, 1858-1900

Garzón Mantilla, Juan (California State University, Fresno, USA): La caída de los Scyris y el auge de Tiahuanaco: Max Uhle, Arthur Posnansky y la pseudoarqueología de los Andes

Gómez Rendón, Jorge (Pontificia Universidad Católica del Ecuador, Quito, Ecuador): La influencia del castellano en el kichwa de Imbabura a partir de un estudio comparativo de corpus de narraciones recogidas por Roswith Hartmann (1970-1973)

Jaramillo Restrepo, Sandra (Centro de Documentación e Investigación de la Cultura de Izquierdas , Buenos Aires, Argentina): Los largos años sesenta colombianos: de la crítica a la radicalidad discursiva. Trayectorias y revistas en las tramas latinoamericanas

Krause, Ines (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Germersheim, Deutschland): Der Übersetzer Curt Meyer-Clason und seine Art des Übersetzens

Rajmanovich, Jacqueline (Colegio Goethe Buenos Aires, Argentina): Las escuelas alemanas en Argentina y la ideología nacionalsocialista durante el Tercer Reich hasta su confiscación por parte del Estado argentino (1933-1946)



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