Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


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Interdependente Ungleichheitsforschung in Lateinamerika: Strukturen und Aushandlungen

Laufzeit01.05.2014-30.4.2016
KoordinationDr. Barbara Göbel
Förderer

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Auswahl

1. Mitantragsteller

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2. Projektgruppe

WissenschaftlerInnen

  • Dr. Miriam Boyer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin   
  • Dr. Isabella Radhuber, Wissenschaftliche Mitarbeiterin   

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3. Kurzbeschreibung

Ausgangslage

Das Kompetenznetz „Interdependente Ungleichheitsforschung in Lateinamerika“, desiguALdades.net, ist ein internationales, interdisziplinäres und multi-institutionelles Forschungsnetz. Es wird vom BMBF im Rahmen seiner Förderlinie „Stärkung und Weiterentwicklung der Regionalstudien (Area Studies)“ seit 2009 finanziell unterstützt. In der 2. Förderphase (01.05.14-30.04.16) wird das Netzwerk unter dem Forschungsprogramm, „Ungleichheitsforschung in Lateinamerika: Strukturen und Aushandlungen“ weiterentwickelt.

DesiguALdades.net beschäftigt sich mit sozialen Ungleichheiten in Lateinamerika, die durch wachsende globale Verflechtungen geprägt sind. Im Netzwerk sind Experten der Ungleichheitsforschung vertreten, die an universitären und außeruniversitären Einrichtungen in Lateinamerika, Nordamerika und Europa arbeiten. Auf diese Weise werden Area Studies und der Ungleichheitsforschung aus verschiedenen disziplinären Perspektiven heraus miteinander verknüpft.Forschungsstränge, die bislang getrennt verlaufen sind, werden so zusammengeführt und der transatlantische wissenschaftliche Austausch ausgebaut.

Im Rahmen der ersten Förderphase (2009-2014) standen die globale Strukturierung und die Multidimensionalitätsozialer Ungleichheiten in Lateinamerika im Zentrum des Interesses. Das Teilprojekt des Ibero-Amerikanischen Instituts setzte sich mit der Umweltdimension von sozialen Ungleichheiten in Lateinamerika auseinander. Hierdurch konnten Debatten aus der sozialwissenschaftlichen Umweltforschung (insbesondere der politischen Ökologie) in die Ungleichheitsforschung eingebracht werden. Es konnte außerdem die Multidimensionalität von sozialen Ungleichheiten (neben ökonomische, auch politische und kulturelle Ungleichheiten) herausgearbeitet werden. Anhand der Analyse eines breiten Spektrums von Phänomenen des globalen Zugriffes auf Land und Naturressourcen in Lateinamerika (Agribusiness, Klimawandel, Bergbau, globaler Tourismus, usw.) wurden die transregionalen Interdependenzen betont.Zentrale Themen waren Ungleichheiten im Zugang zu und der Kontrolle von Land und Naturressourcen sowie in der Verteilung von Gewinnen, Kosten und Risiken.

Ziele

In der zweiten Förderphase (2014-2016) liegt der Fokus auf den Diskrepanzen zwischen der globalen Strukturierung von sozialen Ungleichheiten und der Aushandlung von Einwirkungsmöglichkeiten auf Ungleichheiten, die hauptsächlich in nationalen und subnationalen politischen Arenen erfolgt.

Arbeitsplan

Das Ibero-Amerikanische Institut koordiniert hierbei zwei komplementäre Arbeitspakete. Zum einen wird eine Syntheseleistung zur globalen Inwertsetzung der Natur erbracht, die die Spezifika sozio-ökologischer Ungleichheiten zusammenfassen wird. Es wird der Frage nachgegangen, wie heterogene Rechtsrahmen und sektoralen Politiken mit unterschiedlichen Zielen die Einbettung der Ressourcennutzung in globalen Produktionsketten ermöglichen oder einschränken. Typische Arenen der Aushandlung von sozio-ökologischen Konflikten werden identifiziert.

Zum anderen wird eine Vertiefungsstudie zu globalen extraktiven Wertschöpfungsketten und sozialen Ungleichheiten anhand des Beispiels des Lithium-Bergbaus in Chile und Argentinien durchgeführt. Extraktive Produkte wie Mineralien haben einen hohen Anteil an der Wachstumsdynamik vieler Lateinamerikanischer Staaten in den letzten Jahren, bringen aber widersprüchliche Naturverhältnisse mit globalen Dimensionen mit sich. Beispielsweise verbindet auf widersprüchlicher Weise die Lithiumgewinnung eine Vision einer ‚grünen’ Elektromobilität für die globalen Eliten mit den bäuerlichen Lebeweisen lokaler Bevölkerungen, für die die Extraktion von Lithium einen möglicherweise irreversiblen Verlust an Ökosystemen und Ressourcen, auch für künftige Generationen, bedeutet.

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4. Produkte

Publikationen

  • Publikationen (2. Förderphase)

    Die Forschungsergebnisse des Netzwerkes werden auch während der zweiten Phase in Monografien, Sammelbänden und Artikeln veröffentlicht.

    Dr. Barbara Göbel koordiniert außerdem die Working Paper Series von desiguALdades.net, die online zugänglich ist.

Weitere Produkte

  • Konferenzen

    Das Kompetenznetzwerk richtet verschiedene themenspezifische internationale Konferenzen aus, die den Austausch zwischen Regional- und Ungleichheitsforschung stärken soll. Die vierte Internationale Konferenz findet vom 3.-4. März 2016 in Berlin statt.

  • Sommerakademien

    Die Sommerakademien werden an Partnerinstitutionen in den beiden Amerikas durchgeführt. Sie dienen der regionalen Vernetzung des Kompetenznetzes.

    Die fünfte desiguALdades.net Summer School, Social Mobility and Interdependent Inequalities: A New Agenda for Research in Social Inequalities’ findet vom 16-20 März 2015 in Mexico City als Kooperation zwischen dem Kompetenznetz und derUniversidad Nacional Autónoma de México (UNAM) statt.

  • Workshops und Vorträge

    Regelmäßige Workshops dienen der wissenschaftlichen Profilierung und Weiterentwicklung der Forschungsbereiche des Kompetenznetzes.

     

    Eine Liste der Veranstaltungen ist auf der Veranstaltungsprogramm des IAI, sowie auf der desiguALdades.net Webseite zu finden.



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