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Steffen, Friedrich Emil Hans (1865-1936)

Der deutsche Geograph Hans Steffen ist vor allem durch seine Forschungen zu Westpatagonien im südlichen Chile bekannt geworden.
Als wissenschaftlicher Sachverständiger der chilenischen Grenzkommission trug er im Auftrag der Regierung besonders mit seinen Forschungsreisen in die unerforschten Flussgebiete der westpatagonischen Kordillere (1893-1899) zur Klärung der strittigen Grenze zwischen Chile und Argentinien in dieser Zone bei. Seine Erkenntnisse flossen in das Urteil des englischen Schiedsgerichts vom 20.11.1902 ein.
Neben seinen Expeditionen wirkte Steffen von 1889-1913 in Santiago de Chile als Lehrer für Geographie und Geschichte an dem der chilenischen Staatsuniversität angegliederten Instituto Pedagógico. In dieser Zeit publizierte Steffen nicht nur zu geographischen Themen und zur Grenzproblematik, seine Arbeiten enthielten auch eine Fülle von Informationen zur Flora und Fauna, Meteorologie und Gletscherkunde, in einzelnen Fällen auch zur Geschichte und Ethnologie.
Die letzten 23 Lebensjahre verbrachte er auf Grund eines Lungenleidens in der Schweiz. Dort verfolgte er weiterhin die Themen, die sein Forscherlebens bestimmt hatten, was sich in zahlreichen Veröffentlichungen u.a. für das Ibero-Amerikanische Archiv oder in geographischen Fachzeitschriften niederschlug.
Seinem letzten Willen folgend fielen nach seinem Tod im Jahre 1936 seine Karten, Reisetagebücher, Skizzen, Notizen, Vorlesungsmanuskripte und Lichtbilder an das Ibero-Amerikanische Institut in Berlin. Daneben umfasst der Nachlass auch Werke aus Steffens Bibliothek zur allgemeinen Geographie und Geschichte, zu Chile und den Andenländern sowie eine große Anzahl geographischer Zeitschriften.

Sonderseiten zum Steffen-Nachlass finden Sie hier:
http://www.iai.spk-berlin.de/nachlass/steffen/index.html



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