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Arlt, Roberto (1900-1942)

Die Bedeutung des literarischen Werkes von Roberto Arlt stand lange im Schatten anderer argentinischer Autoren, insbesondere in dem Jorge Luis Borges’, der als der formal innovativste Autor des Landes im 20. Jahrhundert gilt. Dabei wird leicht übersehen, dass Arlt der erste bedeutende argentinische Schriftsteller ist, der die existenziellen Probleme des entfremdeten Individuums sowie diejenigen der Mittel- und Unterschichten in den Metropolen thematisiert. Auch im Bereich des Theaters überwindet Arlt überkommene Traditionen. Das so genannte „nationale“ oder „kreolische“ Theater in Argentinien war an den ästhetischen Modellen des 19. Jahrhunderts orientiert und von der literarischen Modernisierung des hispanoamerikanischen „Modernismus“ relativ unberührt geblieben. Arlt nimmt demgegenüber Elemente des Theaters der europäischen Avantgarden auf. Das Oeuvre Arlts ist im Kontext der sozio-ökonomischen Modernisierung Argentiniens in den ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts zu verorten und stellt einen der bedeutendsten Versuche dar, die Veränderungen dieser Jahrzehnte thematisch wie ästhetisch zeitgemäß zu repräsentieren.
Der Teilnachlass setzt sich aus 14 Manuskripten, 16 Briefen, 177 Fotos, 3 Urkunden, 76 Zeitungsartikeln von Arlt, ca. 350 Zeitschriften- und Zeitungsartikeln über Arlt, 184 Büchern, Theaterprogrammen, Sonderdrucken und anderen Materialien zusammen.



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