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Ibero-Amerikanisches Institut
Preussischer Kulturbesitz


Montage Lesesaal des IAI




Deutsche Sammelleidenschaft und argentinische Populärkultur

Der deutsche Anthropologe Robert Lehmann-Nitsche (1872-1938) lebte, forschte und lehrte über 30 Jahre lang in Argentinien. Er wurde Leiter der anthropologischen Abteilung des Museo de La Plata und lehrte unter anderem an der Universidad de Buenos Aires. Sein wissenschaftliches Werk umfasst über 350 Publikationen. Lehmann-Nitsche war zudem ein passionierter Sammler und von der argentinischen Populärkultur fasziniert. Als er nach seiner Pensionierung 1930 wieder nach Deutschland zog, hatte er seine Sammlung populärer Schriften, die "Biblioteca Criolla" im Gepäck.

1939 und Anfang der 50er Jahre kaufte das Ibero-Amerikanische Institut Teile des Nachlasses von der Witwe.  Die dazu gehörende "Biblioteca Criolla" wurde in die Bestände der Bibliothek eingearbeitet und bildet den Grundstock für die Sammlung argentinischer Theater- und Romanzeitschriften.

Im Verlauf der letzten zehn Jahre wurde die Sammlung der Theater- und Romanzeitschriften auf Betreiben des Bibliotheksdirektors Peter Altekrüger stetig erweitert und umfasst nun über 6.000 Hefte. Sie stellt damit die umfangreichste Sammlung dieser Art weltweit dar und ist ein wichtiger Zugang zur Erforschung der Populärkultur am Rio de la Plata. Peter Altekrüger ist auf Erwerbungsreisen in Buenos Aires den Heftchen in überfüllten Antiquariaten, staubigen Dachböden und feuchten Kellern in Buenos Aires mit persönlichem Einsatz auf der Spur gewesen. Einige Nacherwerbungen konnten mittlerweile jedoch auch gut über private Onlinehandel-Plattformen im Internet "gejagt" und "erlegt" bzw. erworben werden.



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